Bundesliga-Rückblick 2020, Teil 1: Brenner und ROSE Team NRW dominieren in der U19

Marco Brenner siegte in Ilsfeld-Auenstein souverän mit fünf Minuten Vorsprung. Foto: Mareike Engelbrecht / Unten: Das ROSE Team NRW entschied die Bundesliga-Mannschaftswertung für sich. Foto: Dominic Reichert
Marco Brenner siegte in Ilsfeld-Auenstein souverän mit fünf Minuten Vorsprung. Foto: Mareike Engelbrecht / Unten: Das ROSE Team NRW entschied die Bundesliga-Mannschaftswertung für sich. Foto: Dominic Reichert
12.11.2020 | Hagen (rad-net) - Trotz der Corona-Pandemie konnten 2020 einige Rennen der «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» stattfinden. Wir wollen noch einmal gemeinsam mit den Siegern in der Einzel- als auch der Mannschaftswertung auf die kurze aber knackige Bundesliga-Saison zurückblicken. Den Anfang machen Junior Marco Brenner und Horst Strunk vom ROSE U19-Team NRW.

Marco Brenner: «Ilsfeld-Auenstein war dieses Jahr mein Lieblingsrennen»
Brenner gilt als eines der größten - wenn nicht sogar als das größte - Nachwuchstalent im deutschen Radsport. Und das bewies er auch einmal mehr in der diesjährigen Bundesliga. Nachdem der Ansbacher vergangenes Jahr schon in seinem ersten U19-Jahr souveräner Gesamtsieger wurde, ließ er auch in diesem Jahr keinen Zweifel daran, dass er derjenige sein wird, der das lila Trikot mit nach Hause nimmt. Beim abschließenden Rennen ins Ilsfeld-Auenstein gewann Brenner sogar mit fünf Minuten Vorsprung - auf keineswegs schlechte Konkurrenz. «Dort wollte ich als Abschluss in der Junioren-Klasse einen Start-Ziel-Sieg einfahren, was mir dann ja auch gelungen ist», so Brenner gegenüber rad-net.

Das Rennen bennent der 18-Jährige auch als eines der Highlight der Rad-Bundesliga 2020: «Das war mein klares Lieblingsrennen in diesem Jahr.» Aber er erinnert sich auch gerne an die Zeitfahr-DM Mitte Juli in Esplingerode sowie das tellerflache Rennen in Töttelstädt: «Das erste kleine Highlight war die DM Einzelzeitfahren in Esplingerode, die gleichzeitig das erste Bundesliga-Rennen war. Ich konnte dort als Titelverteidiger erfolgreich meinen Titel vom Vorjahr verteidigen. In Töttelstedt hätte ich nicht gedacht dass ich auf dem Kurs gewinnen kann, bin aber sehr offensiv gefahren und das Rennen verlief sehr schnell, sodass ich mich am Ende noch absetzen konnte», blickt er zurück.

Mit der rennfreien Zeit während des Corona-Lockdowns kam Marco Brenner gut klar, wenngleich er Zweifel hatte, dass es noch eine «richtige» Saison geben würde, nachdem im Frühjahr ein Rennen nach dem anderen abgesagt wurde. «Von daher bin ich sehr zufrieden, dass noch so viele Bundesligarennen und auch beide DMs stattfanden.»

Dafür trainierte er mit CCC-Profi Georg Zimmermann und Fabian Schormair (Felbermair-Simplon Wels). «Das waren super Trainingspartner und so war ich immer motiviert», berichtet Brenner. Aber er musste auch einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Am Karfreitag hatte er während des Trainings einen Unfall mit einem Traktor und musste im Krankenhaus genäht werden. Das bedeutete zwei Wochen Pause, eher er wieder aufs Rad steigen konnte. Danach lief es aber umso besser, wie Marco Brenner sagt: «Zwischendurch hatte ich sogar das Gefühl, mehr Form zu haben als ich dann später hatte, als die Rennen starteten. Am Ende der Saison ging es dann aber wieder in alter Manier weiter mit langen Solos.»

Marco Brenner ist einmal mehr der Beweis dafür, dass die «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga» ein wichtiges Instrument zur Nachwuchsförderung im Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist. Bereits in seinem ersten Elite-Jahr wird er im kommenden WorldTour-Profi beim Team Sunweb. Die Vorbereitungen auf die Saison 2021 laufen auch schon, das Training lief diese Woche wieder an, wenngleich auch nicht viel Zeit dafür bleibt, da das erste Teamtreffen aufgrund der Corona-Pandemie virtuell stattfindet und Brenner so sehr an seinen Laptop gebunden ist. «Mein großes Ziel für nächstes Jahr ist es, zunächst einmal Fuß im Profipeloton zu fassen, meine Teamkollegen zu unterstützen und immer stärker zu werden. Wenn ich in der Lage wäre ein Rennen zu gewinnen, wäre das der Hammer!»

Horst Strunk: «Leistung des BDR und der Veranstalter aller Ehren wert»
Eine Menge Talente gibt es auch im Radsportverband Nordrhein-Westfalen, dessen Landesverbands-Team ROSE NRW die Mannschaftswertung der Rad-Bundesliga gewann, zudem kamen Tim Torn Teutenberg und Ole Theiler in der Einzelwertung auf die Plätze zwei und drei. «Wir hätten lieber eine komplette Saison gehabt, aber es war von vornherein unser Ziel, unter die ersten Drei zu kommen und so sind wir auch an die Saison herangegangen. Insofern ordnen wir den Bundesligasieg schon sehr hoch ein», sagt Horst Strunk im Gespräch mit rad-net. Die Grundlage dafür legte sein Team mit dem Sieg im Mannschaftszeitfahren in Genthin, wo man auch schon 2019 erfolgreich war. «Leider ist das Rennen in Genthin für die U19 keine Deutsche Meisterschaft, sondern 'nur' ein Bundesligarennen, während es in den Klassen über oder unter uns um nationale Titel gefahren wird. Dafür habe ich wenig Verständnis und es trübt die Stimmung, was Genthin angeht», so Strunk.

Der Trainer versuchte stets, seine Rennfahrer bei Laune zu halten. «Unregelmäßige Treffen mit gemeinsamen Aktivitäten und Trainingsausfahrten waren wichtig für die Moral der Sportler. Motiviert waren sie durchgehend und von daher waren sie auch auf den Punkt in guter Form und konnten von Anfang an um den Bundesligasieg mitfahren», erklärt Strunk, der sich auch dankend an die Organisatoren und Veranstalter der Bundesliga richtete: «Mein besonderer Dank geht auf jeden Fall an den BDR, mit Günter Schabel und Dr. Peter Pagels, ohne die das in dieser Form nicht möglich gewesen wäre. Was auch die Veranstalter, trotz der Auflagen geleistet haben, ist aller Ehren wert.»

Auch im kommenden Jahr will das ROSE Team NRW wieder in der Bundesliga angreifen. 2021 wird die Mannschaft aus zehn Rennfahrern bestehen, von denen viele im ersten U19-Jahr fahren. «Wir müssen erst einmal schauen, wie wir in die Saison kommen und die jungen Fahrer an die Belastung der Bundesligarennen heranführen.» Neben dem ROSE Team NRW wird es mit dem von Ineos-Profi Christian Knees unterstützten Team Dr. Joseph Billigmann im kommenden Jahr noch eine zweite Bundesliga-Mannschaft aus NRW geben.

Ergebnisse der Rad-Bundesliga der Junioren 2020

Einzwelwertung
1. Brenner, Marco (2002); BL-Team Auto Eder Bayern
2. Teutenberg, Tim Torn (2002); ROSE Team NRW
3. Theiler, Ole (2002); ROSE Team NRW
4. Schrag, Daniel (2003); BL-Team Auto Eder Bayern
5. Duckert, Roman (2002); Landesverband Brandenburg
6. Lührs, Luis-Joe (2003); BL-Team Auto Eder Bayern
7. Borresch, Julian (2002); ROSE Team NRW
8. Kretschy, Moritz (2002); Junioren Schwalbe Team Sachsen
9. Niebergall, Yannik (2002); STEVENS Juniorenteam Thüringen
10. Zierenner, Leo (2002); STEVENS Juniorenteam Thüringen
11. Abt, Cedric (2003); LV Baden
12. Steinmann, Kieron (2002); Landesverband Brandenburg
13. Kärsten, Moritz (2003); Team Wipotec RLP
14. Gebhardt, Philipp (2003); STEVENS Juniorenteam Thüringen
15. Dierking, Felix (2002); LV Niedersachsen

Teamwertung
1. ROSE Team NRW
2. BL-Team Auto Eder Bayern
3. Landesverband Brandenburg
4. Junioren Schwalbe Team Sachsen
5. STEVENS Juniorenteam Thüringen
6. LV Baden
7. Team Dr. Joseph Billigmann p/b Christian Knees
8. Team Wipotec RLP
9. LV Niedersachsen
10. RG Team Nord

Weitere Infos zur «Müller – Die lila Logistik Rad-Bundesliga»



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